DENKMAL ZUKUNFT
DENKMAL ZUKUNFT
Als sich die Stadt Duderstadt für die Ausrichtung der damaligen Landesausstellung Natur im Städtebau (LNS) 1994 beworben hatte und diese dann später auch sehr erfolgreich durchführte, dachte wohl kaum einer daran, wie nachhaltig die Maßnahmen der Landesausstellung tatsächlich wirken würden. Bis heute, 30 Jahre nach der eigentlichen Ausstellung, prägen die damaligen Maßnahmen, so z. B. der neu geschaffene Stadtpark, die damals errichtete Fußgängerzone oder der seit 1994 jährlich stattfindende Kultursommer, unser Duderstädter Stadtbild. Die entstandene Infrastruktur sowie große Teile des Kulturprogramms sind nach wie vor fest verankert in unserem Alltag und erfreuen sich auch bei unseren Gästen großer Beliebtheit. Damit steht die Landesausstellung in Duderstadt von 1994 für Nachhaltigkeit par excellence. All dies sind gute Gründe für eine Landesgartenschau 2030 in Duderstadt.
Bürgermeister Thorsten Feike
INSPIRATION ZWISCHEN STADTGESCHICHTE UND ZUKUNFTSTHEMEN
Die Stadt Duderstadt begeht im Jahr 2029 ihr 1.100-jähriges Jubiläum – der perfekte Zeitpunkt, um mit der Landesgartenschau 2030 neue Impulse für die zukünftige Stadtentwicklung zu setzen.
Duderstadt präsentiert sich heute als eine Stadt, die Tradition und Moderne gekonnt miteinander verbindet und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Gästen eine hohe Lebensqualität bietet.
Dennoch steht Duderstadt bereits gegenwärtig und in Zukunft, wie auch andere Mittelzentren in Deutschland, vor zahlreichen Herausforderungen. Die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaresilienz stellt dabei eine zentrale Aufgabe dar. Dies gilt in besonderem Maß für die von historischem und denkmalgeschützten Baubestand geprägte Stadt Duderstadt.
Aufbauend auf den städtebaulichen und baukulturellen Besonderheiten Duderstadts und anknüpfend an die Erfolgsgeschichte der damaligen LNS soll nun erneut eine Landesgartenschau im Herzen der Stadt ausgerichtet werden.
Die Teilbereiche Stadtpark, Stadtwall inkl. Wallvorzonen sowie zentrale Innenstadtbereiche bilden hierbei gemeinsam den Kernbereich 1 einer möglichen Landesgartenschau im Jahr 2030. Die Flächen zwischen Hahle, Talwiese, Freibad und Schützenplatz könnten im Sinne einer modularen Umsetzungsstrategie als Kernbereich 2 bei entsprechender finanzieller Machbarkeit als zweites Hauptausstellungsgelände realisiert werden.
Duderstadt geht mit dieser modularen Umsetzungsstrategie einen neuen, mutigen und zugleich einen sehr verantwortungsvollen Weg. Angesichts der zahlreichen Herausforderungen für die Kommunen in unserem Land in durchaus wechselhaften Zeiten muss es bei einer Landesgartenschau 2030 in Duderstadt darum gehen, eine solide und seriöse Finanzierungsgrundlage zu schaffen.
Abseits der klassischen Bausteine eine Gartenschau, wie der Grün- und Freiraumgestaltung, sollen über kreative und innovative Konzepte aktuelle Themen der Stadtentwicklung, wie Biodiversität, Klimawandel und Klimaanpassung sowie Wassermangel und Hochwasserschutz, behandelt werden.
Duderstadt ist bereit, auf den Wurzeln seiner reichen Geschichte eine blühende Zukunft zu bauen und die Landesgartenschau 2030 als Motor für weitere positive Entwicklungen zu nutzen. Unter dem Motto DENKMAL ZUKUNFT. DUDERSTADT blickt die Stadt optimistisch in die Zukunft.
LEBENSRÄUME GESTALTEN – FÜR HEUTE UND MORGEN
Eine Landesgartenschau ist heutzutage weit mehr als nur eine reine Blumenschau. Vielmehr ist sie der Katalysator für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte integriert.
In Duderstadt sollen über die mögliche Landesgartenschau 2030 Maßnahmen zur Revitalisierung, Nachverdichtung und klimaresilienten Gestaltung der Innenstadt als attraktivem Wohn- und Lebensraum sowie zur Modernisierung des Stadtparks und weiterer stadtnaher Frei- und Erholungsräume gebündelt werden. Demgegenüber steht die städtebauliche Entwicklung im Südwesten der Stadt, die durch die Entwicklung des Landschaftsparks Talwiese in einem zusätzlichen Entwicklungsmodul flankiert werden soll.
Eine Landesgartenschau in Duderstadt wird Lösungen für klimaangepasste Stadt-und Freiräume finden und entwickeln: Lösungen, die sowohl vor Hitze als auch vor Hochwasser und Trockenheit schützen. Grün und Blau sollen in Form von Pflanzen und Wasser künftig eine größere Rolle im öffentlichen (Stadt-)Raum spielen. Vorgesehen sind Retentionsflächen, schattenspendende Orte, neue Biotopverbundräume für trockene, aber auch für feuchte Lebensräume, die Stärkung von regionalen, heimischen und wertvollen Bestandsstrukturen sowie Lebensraumpotenzialen für Natur und Mensch, ebenso wie die Förderung der Biodiversität. Die Maßnahmen sollen Duderstadt dabei nicht nur klimaresilienter, sondern auch lebenswerter machen.
INSPIRATION ZWISCHEN STADTGESCHICHTE UND ZUKUNFTSTHEMEN
Duderstadt realisiert die Landesgartenschau 2030 im Herzen der Stadt. Dazu bildet der Stadtpark das Kernareal, das den Besuchenden eine beeindruckende Vielfalt an Themen wie Biodiversität, Klimawandel und nachhaltige Stadtentwicklung bietet, eingebettet in die historische Kulisse von denkmalgeschützter Fachwerkstadt und Stadtwall. Mit kreativen und innovativen Konzepten wird die Ausstellung nicht nur ein visuelles Highlight, sondern auch ein Ort der Bildung, Bewegung und Inspiration. Die zentrale Innenstadt und die Wallanlagen bilden wichtige Korrespondenzflächen, in denen Veranstaltungen, Führungen und Events stattfinden.
Kann die Entwicklung des Landschaftsparks Talwiese bereits im Vorfeld der Gartenschau angestoßen werden, kann diese als komplementärer, aber weitaus extensiver gestalteter Ausstellungsbereich nahtlos in das Konzept integriert werden.
Die Ausstellungskonzeption basiert auf der Konzeption der Daueranlage und besteht im Kern aus dem Stadtpark und den korrespondierenden Flächen der Wallanlagen und in der Innenstadt. Der Stadtpark bildet für die Dauer der Ausstellung sechs Monate lang den eintrittspflichtigen und eingefriedeten Kernbereich der Landesgartenschau.
Bei der Landesgartenschau 2030 werden aktuelle Themen wie Biodiversität, Klimawandel und Klimaanpassung sowie Wassermangel und Hochwasserschutz eine zentrale Rolle einnehmen. Gleichzeitig sollen auch Lösungen für Konversionsflächen und nachhaltige innerstädtische Entwicklungen in historischem Baubestand aufgezeigt und die Anbindung der Stadt sowie der Region insgesamt verbessert werden. Abgeleitet aus diesen Zielsetzungen ergeben sich räumlich differenzierte Themenschwerpunkte.
Neben den innerstädtischen Bereichen, die im Zuge der Gartenschau vor allem unter den Aspekten Stadtklima, Stadtökologie und Biodiversität modernisiert und weiterentwickelt werden sollen, sollen auch Stadtbereiche revitalisiert werden, die aktuell brachliegen und die innerhalb des Stadtgefüges isoliert wirken.
Einen Überblick über die aktuell geplanten Umgestaltungsbereiche und die darin vorgesehenen Themen erhalten Sie auf dem Übersichtsplan.
Eingebettet in die Kulisse von denkmalgeschützter Fachwerkstadt und historischem Stadtwall sollen die Flächen der ehemaligen Landesaustellung Natur im Städtebau von 1994 im Sinne einer naturverträglichen und klimaangepassten Modernisierung durch punktuelle Maßnahmen funktional ergänzt und durch neue Freiraumelemente aufgewertet werden.
Entlang der bestehenden Gewässer und der Feuchtwiese soll ein Biotopverbund entstehen, der über einen Holzsteg zugänglich gemacht wird. So können Einheimische und Gäste die Qualitäten der Natur und des Biotops hautnah im unmittelbaren städtischen Umfeld erleben. Der Holzsteg gewährleistet eine naturschützende Erlebbarkeit, die durch die Vermittlung umweltpädagogischer Inhalte gestärkt wird. Dazu sind wegebegleitende, anschaulich aufbereitete und zielgruppengerechte Informationsangebote in Form von Infotafeln mit weiterreichenden, digital hinterlegten Zusatzangeboten vorgesehen.
Im Bereich der Talwiese sollen u. a. die Renaturierung der Hahle, die Revitalisierung des heute brachliegenden Sportgeländes und die ökologische Aufwertung des Freibades zentrale Themen bilden.
Die Umgestaltung und Umnutzung des heutigen Feuerwehrareals sowie die Vernetzung des Teilbereichs zu den angrenzenden Stadtquartieren, hier insbesondere zum bereits planungsrechtlich gesicherten Bereich der ehem. Ziegelei Bernhard sind ebenfalls wichtige Bausteine bei einer möglichen Landesgartenschau.
Unmittelbar anschließend an den Bereich des Stadtparks verläuft der stadtbildprägende, historische Stadtwall. Mit Blick auf den in weiten Teilen sehr alten Baumbestand ist für diesen Teilbereich eine sensible Erneuerung und Weiterentwicklung der vorhandenen Grünstrukturen sowie eine Verbesserung der Aufenthaltsqualitäten vorgesehen.
Die Wallvorzonen sollen unter Berücksichtigung der Aspekte Biodiversität, Stadtklima/-ökologie und Regenwassermanagement hingegen umfangreich umgestaltet werden.
Für die zentralen Innenstadtbereiche stehen vor allem Maßnahmen im Sinne des Klimawandels und der Klimaanpassung im Vordergrund. So ist u.a. eine (Teil-)Umgestaltung des öffentlichen Raums im Bereich Marktstraße und St. Cyriakus vorgesehen, mit Blick auf die unterschiedlichen Nutzungsansprüche und Anforderungen an diesen Bereich zum Teil unter Verwendung mobiler Gestaltungselemente und Stadtmöbel.
Darüber hinaus sollen auch beispielhafte Lösungen für Innenhof-, Dach- und Fassadenbegrünung im Rahmen der Gartenschau aufgezeigt werden. Ferner soll die vorhandene Wegeverbindung zwischen ZOB und Marktstraße attraktiviert werden.
Bei der Landesgartenschau 2030 werden aktuelle Themen wie Biodiversität, Klimawandel und Klimaanpassung sowie Wassermangel und Hochwasserschutz eine zentrale Rolle einnehmen. Gleichzeitig sollen auch Lösungen für Konversionsflächen und nachhaltige innerstädtische Entwicklungen in historischem Baubestand aufgezeigt und die Anbindung der Stadt sowie der Region insgesamt verbessert werden. Abgeleitet aus diesen Zielsetzungen ergeben sich räumlich differenzierte Themenschwerpunkte.
GEMEINSAM WACHSEN – VERBINDUNGEN STÄRKEN
Die Landesgartenschau stärkt die Verbindung der Kernstadt Duderstadts mit den umliegenden Ortsteilen und der gesamten Region zu einem harmonischen Gesamtkonzept. Mit verbesserten Mobilitätsangeboten, einer stärkeren Anbindung an touristische Attraktionen und der Einbindung regionaler Partner wird Duderstadt zum „Schaufenster der Region“. Die Landesgartenschau ist der Motor einer nachhaltigen Vernetzung und Entwicklung, die weit über die Kernstadt hinausreicht.
Als Schaufenster der Region werden nicht nur bekannte touristische Angebote und Highlights in Duderstadt, wie die Warten als historischer Außenstandort, sondern auch regionale Attraktionen wie das Grenzlandmuseum Eichsfeld, die Sielmann Stiftung oder das Grüne Band in die Landesgartenschau miteingebunden.
Duderstadt verfügt über starke Partnerschaften in der Stadt und der Region, deren Besuch sich mit der Ausstellung verbinden lässt. Das örtliche Beherbergungswesen, u. a. Hotel zum Löwen, der Kronprinz und das Victor‘s Residenz-Hotel sowie unterschiedliche Ausflugsziele im Umfeld von Duderstadt, wie der Alternative Bärenpark, der Seeburger See sowie zahlreiche Burgen und das Schloss Gieboldehausen stellen weitere Beispiele für lokale und regionale Unterkunfts- und Freizeitangebote rund um die Landesgartenschau dar. Die dahinterstehenden Akteure sind wichtige Partner für eine künftige Durchführungsgesellschaft der Landesgartenschau.
WEGE IN DIE ZUKUNFT – KLIMAFREUNDLICH UND EFFIZIENT
Eine reibungslose Anreise und Fortbewegung innerhalb der Stadt ist essenziell für den Erfolg einer möglichen Landesgartenschau 2030 in Duderstadt. Besonderer Wert soll in diesem Zusammenhang auf nachhaltige Mobilitätslösungen gelegt werden, die auch über den Ausstellungszeitraum hinaus wirksam bleiben sollen. Duderstadt wird so nicht nur zum Veranstaltungsort, sondern wird in diesem Kontext und darüber hinaus auch praxistaugliche und umsetzbare Lösungen für zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilitätsangebote im ländlichen Raum aufzeigen.